ZEITwahrnehmung

Objektive vs. Subjektive Zeit

Zeitempfinden kann für jeden Mensch anders sein. In der Umgangssprache, Sätze wie „Die Zeit vergeht ja kaum“, kommen oftmals subjektive Zeitempfindungen zum Vorschein. Diese subjektiven Zeitempfindungen können ebenso im Film vorkommen. Das Motiv der Abweichung, Umkehrung oder Überwindung des regulären Zeitflusses wird durch die Stilelemente, die Arnheim erläutert, dargestellt. Auch die rückwärtige Erzählung wäre ein Beispiel hierfür. Mit den Zeitempfindungen der Zuschauer spielt auch „Funny Games“. Im Film wird ein kleiner Junge erschossen, das Bild wird dem Zuschauer nicht gezeigt. Der Regisseur lässt danach ein und dieselbe Einstellung stehen, in der nichts geschieht. Die Dauer der Einstellung (Zeit der Einstellung) wird von jedem Zuschauer anders empfunden, je nach emotionaler Bindung zum Film.

Erzählzeit vs. Erzählte Zeit

Worauf Arnheim nicht eingeht ist die Dauer des Films – Erzählzeit – und die Zeitspanne in der der Film spielt – erzählte Zeit. Im Beispiel aus „Forrest Gump“ sieht man den Protagonisten Jahre lang laufen. Forrest läuft durch ganz Amerika und die Zeitspanne wird durch Make-up besonders hervorgerufen. So hat Tom Hanks, der Darsteller Forrest Gumps, zum Beginn des Laufs keinen Bart und kurze Haare und über die Zeit wächst ihm ein sehr langer Bart und auch die Haare werden immer länger. Die erzählte Zeit beträgt dementsprechend mehrere Jahre und die Erzählzeit sind wenige Minuten.