Diese Seite stellt eine Erweiterung zu meinem Vortrag "Learning-by-Playing?!" dar und beinhaltet neben meinen Folien im ppt und pdf-Format eine übersetzte Zusammenfasssung der 36 Prinzipien des Lernens aus dem Anhang des von mir thematisierten Buches und außerdem Links zu Webseiten, mit denen ich mich beschäftigt habe. Oh, Kommentare werden unter webmaster@yodahome.de dankend entgegen genommen.
Für vergleichweise geringen Input bekommen die Lernenden viel Output.
Für Lernende aller Fähigkeitsstufen existieren echte Belohnungen von Beginn an, angepasst an das Level des Lernenden, seinen (wachsenden) Fortschritt. Dadurch werden die erreichten Leistungen gewürdigt.
Lernende können intensiv üben in einer Umgebung, die nicht langweilig ist und sie motiviert (z.B. einer virtuellen Welt die sie individuell anspricht und ihnen wachsende Erfolgserlebnisse anbietet), so dass sie viel Zeit auf die Aufgabe verwenden.
Prinzip des Weiterführenden Lernens
Der Unterschied zwischen dem Lernenden und dem, der es gemeistert hat, ist nicht so offensichtlich, da Lernende (wie im nächsten Prinip "Regime of Competence" erläutert) in höheren Stufen gezwungen sind ihr routiniertes Wissen zu überarbeiten und neue oder geänderte Umstände zu adaptieren. Es entstehen Zyklen aus Lernen, Automation, Veränderung der Automation und neuer, reorganisierter Automation.
"Regime of Competence" - Prinzip
Lernende bekommen verstärkt die Möglichkeit innerhalb aber am aüßeren Rand ihrer persönlichen Ressourcen zu arbeiten, damit sie zwar eine Herausforderung haben, diese aber nicht als "unlösbar" empfinden.
Lernen ist ein Zyklus des Sondierens in der Welt (etwas tun); darüber nachzudenken und auf der Basis dieser Überlegung, eine Hypothese aufzustellen; diese Hypothese in der Welt zu überprüfen und dann das Ergebnis zu akzeptieren oder die Hypothese zu überdenken.
Prinzip der verschiedenen Routen
Es sollte mehrere mögliche Wege für den Fortschritt geben, denn dies erlaubt den Lernenden Entscheidungen zu treffen, ihre Stärken und individuellen Lernstile und Arten der Problemlösung auszuspielen, während sie außerdem Alternativen erforschen können.
Die Bedeutung von Zeichen (Worten, Aktionen, Objekten, Artefakten, Symbolen, Texten etc.) sind in der Erfahrung enthalten. Die Bedeutung ist nicht generell und gilt nie ohne Kontext. Welche Allgemeingültigkeit Bedeutungen haben können, sollte "bottom up" durch Erfahrung erfolgen, in denen diese Bedeutung verkörpert ist (embodied experiences).
Texte sollen nicht einfach verbal verstanden werden (d.h. keine Beschränkung auf die Wortbedeutung) sondern ebenfalls im Bezug auf "embodied experiences" (siehe "Situated Meanings"-Prinzip. Lernende wechseln ständig zwischen Texten und den "embodied experiences". Verstärktes verbales Verstehen von Texten kann nur nach intensiver, häufiger Erfahrung und verstärkter Beschäftigung mit gleichartigen Texten erfolgen.
Die Lernenden verstehen Texte als eine Familie ("Genre") von zusammengehörigen Texten und verstehen jeden solcher Texte in Verbindung mit anderen Texten aus der Familie, aber nur wenn sie bereits implizites Verständnis für einige dieser Texte entwickelt haben. Eine Gruppe von Texten als "Familie" zu verstehen ist vital damit der Lernende solchen Texten einen Sinn entnehmen kann.
Bedeutung und Wissen werden durch verschiedene Modalitäten aufgebaut (Bilder, Texte, Symbole, Interaktionen, abstrake Designs, Töne etc.), nicht nur durch Worte.
Prinzip der "Intelligenz von Material"
Denken, Problemlösung und Wissen sind "untergebracht" in materiellen Objekten und der Umgebung. Dies befreit den Lernenden um sich mit anderen Dinge zu beschäftigen während sie ihr eigenes Wissen mit dem in Objekten und Umgebung enthaltenen Wissen kombinieren, was zu bedeutenden Effekten führt.
Prinzip des "intuitiven Wissen"
Intuitives Wissen, aufgebaut durch wiederholtes Üben und Erfahrung, oft in Assoziation mit einer "affinity group", ist von großer Bedeutung und wird muß honoriert werden. Nicht nur rein verbales oder bewußtes Wissen sollte belohnt werden.
Lernen findet von Anfang an in einem (vereinfachten) Teilbereich einer echten Domäne statt.
Lernsituationen sind in den frühen Stufen so geordnet, dass früher austretende Fälle zu generellem Wissen führen, welches für spätere Fälle hilfreich ist. Wenn die Lernenden auf komplexere Probleme treffen, sollten der Lernbereich (die Anzahl und Art von Versuchen, die der Lernende kachen kann) eingeschränkt sein, entsprechend den Mustern und Erfahrungen,die der Lernende früher gefunden hat.
Prinzip der "konzentrierten Beispiele"
Die Lernenden sollten, speziell zu Beginn, mehr Instanzen fundamentaler Zeichen und Aktionen sehen als es in einer weniger kontrollierten Umgebung der Fall wäre. Diese Konzentration ermöglicht dem Lernenden diese Dinge häufig zu üben und gut zu lernen.
"Botton-up Basic Skills" Prinzip
Grundlegende Fertigkeiten können nicht isoliert und ohne Kontext gelernt werden; sondern sollten entdeckt werden während man sich engagiert mit einem Spiel/einer Domäne oder ähnliches Spielen/Domänen befasst. Grundkenntnisse müssen feste Elemente des spezifischen Spieles bzw. Domäne sein.
"Explizite Info auf Anforderung / Just-in-Time"-Prinzip
Dem Lernenden müssen explizite Informationen sowohl auf Anfrage als auch genau zum richtigen Zeitpunkt präsentiert werden, entweder wenn er sie gerade benötigt oder an einem Punkt wo die Information am besten verstanden und angewendet werden kann.
Simples Erklären sollte auf ein gutüberlegtes Minimum reduziert sein, um den Lernende die Möglichkeit zum Experimentieren zu geben, damit sie selbst Entdeckungen machen können.
Lernende sollen verstärkt Möglichkeiten zum Üben erhalten und Unterstützung, wenn das Gelernte auf spätere Probleme transferiert werden soll. Dies bezieht sich auch auf Probleme bei denen das Gelernte abstrahiert oder modifiziert werden muß.
Prinzip der kulturellen Modelle bezogen auf die Welt
Lernen muß so funktionieren, dass Lernende bewußt und reflektiert nachdenken über ihre Kulturellen Modelle bezüglich der Welt, ohne dabei ihre individuellen Fähigkeiten, Identitäten oder sozialen Zusammenhänge auszuklammern, und sie sich mit neuen Modelle befassen, die im Konflikt oder Relation zu den eigenen Modellen stehen.
Prinzip der kulturelle Modelle bezogen auf das Lernen
Lernen muß so funktionieren, dass Lernende bewußt und reflektiert nachdenken über ihre kulturellen Modelle des Lernens und sich selbst als Lernende, ohne dabei ihre individuellen Fähigkeiten, Identitäten oder sozialen Zusammenhänge auszuklammern, und sie sich mit neuen Modellen des Lernens befassen lassen.
Prinzip der kulturellen Modelle bezogen auf "Semiotic Domains"
Lernen muß so funktionieren, dass Lernende bewußt und reflektiert nachdenken über ihre kulturellen Modelle von semantischen Domäne, die sie lernen, ohne dabei ihre individuellen Fähigkeiten, Identitäten oder sozialen Zusammenhänge auszuklammern, und sie sich mit neuen Modellen dieser Domäne befassen.
Bedeutungen/Wissen sollten verteilt sein auf den Lernenden, Objekte, Werkzeuge, Symbole, Technologien und die Umgebung.
Bedeutungen/Wissen sind verstreut, d.h. die Lernenden teilen sie mit Anderen außerhalb der Domäne/des Spieles, wobei sie sich sogar nur selten oder nie persönlich begegnen.
Lernende bilden eine "affinity group", d.h. eine Gruppe, die zusammengehalten wird durch gleiche Bestrebungen, Ziele und Praktiken nicht durch gleiche Rasse, Geschlecht, Nationalität, Religion oder Kultur.
Der Lernende ist ein "Insider", Lehrer oder Produzent (nicht nur ein Konsument) und somit in der Lage, die Lernerfahrung und das Spiel/die Domäne an sich anzupassen, von Anfang an durch die gesamte Erfahrung.
http://www.pcgames.de - Website der größter deutschen Zeitschrift für Computerspiele
Links zu themenbezogenen Spielen
http://www.deusex.de - offizielle deutsche Website für "Deus Ex:Invisible War" von Eidos
http://www.maypayne.de - offizielle deutsche Website für "Max Payne 2" von Remedy
http://www.lucasarts.com/products/jediacademy/index.html - offizielle Website für "Jedi Knight: Jedi Academy" von LucasArts
http://www.lucasarts.com/products/swkotor/index2.html - offizielle Website für "Star Wars:Knights of the old republic" von Lucas Arts
http://www.resistance.com/ethniccleansing/catalog.htm - Website des Spieles "Ethnic Cleansing" von Resistance Records
http://www.underash.net/eshots.htm - Website des Spiels "Under Ash" (auf englisch)
http://www.longestjourney.com - offizielle Website zum Spiel "The longest journey" von Funcom
http://www.dreamfall.com - Website des Spieles "Dreamfall", Fortsetzung des Adventures "The longest journey", noch in der Entwicklung
Links zu Communities
http://www.thejediacademy.net - Website der "Jedi Academy", einer Community zum Spiel "Jedi Academy"
http://www.planetdeusex.com - Deus Ex Ressourcen wie Mods etc.